WERBUNG


Volksbank Neckartal

Gelita

Sparkasse Neckartal-Odenwald

Werben im EBERBACH-CHANNEL

www.EBERBACH-CHANNEL.de / OMANO.de
28.03.2024
                   WhatsApp-Kanal
Das Wetter in: 
EBERBACH
 STARTSEITE  |  VIDEOS  |  TERMINE  |  DISKUSSION  |  ANZEIGENMARKT 

Nachrichten > Kultur und Bildung

Csárdás in rauschenden Roben


(Fotos:Richter)

(ak) Auf Einladung des Kulturamts gastierte gestern Abend das Operetten Theater Kiev in der Eberbacher Stadthalle. Die Produktion der Arena Festspiele Xanten 2005 zeigte in der Inszenierung von Leo Decker die Operette „Gräfin Mariza“ von Emmerich Kálmán. Der 1882 in Ungarn geborene Musikkritiker und Komponist kreierte einen für damals ganz neuen, eigenen Stil ungarischer Folklore-Operette. Bereits sein erstes Werk „Die Csárdásfürstin“ war bei seiner Premiere in Wien ein großer Erfolg, an den seine späteren Kompositionen anknüpften. So auch die gestern in Eberbach gezeigte Operette, die Kálmán 1924 schuf.
Die Gräfin Mariza (Sonja Pascale), eine schöne und lebensfrohe junge Frau, trifft auf ihrem Gut ein, um ihre Verlobung zu feiern. Diesen Anlass und den dazugehörigen Verlobten jedoch hat sie nur erfunden, um Ruhe vor ihren Verehrern zu haben. Wie peinlich für sie, dass der von ihr erfundene Baron Koloman Zsupŕn (Sebastian A. Bütow) tatsächlich existiert und, da er von seiner Verlobung in der Zeitung erfuhr, auch sogleich angereist kommt.
Der auf dem Gut angestellt Verwalter Bela Török jedoch ist in Wahrheit der inkognito arbeitende, weil verarmte Graf Tassilo (Michael Vaccaro). Sein Ziel ist es, die Mitgift für seine Schwester Lisa (Julia Fritsch) zu verdienen, die von seiner finanziellen Lage nichts weiß. So ist sein Schreck groß, als auch Lisa als Gast der Gräfin eintrifft und ihn entdeckt.
Gräfin Mariza und Graf Tassilo verlieben sich alsbald ineinander. Der vermeintliche Standesunterscheid trennt die Beiden jedoch – noch.
Wieder ein Fest findet statt, diesmal auf dem Gut des Nachbarn Fürst Populescu (Peter Rasch), auch ein Verehrer der Gräfin. Tassilos Gefühle finden Ausdruck in einem Brief an seinen Vertrauten Karl Stephan Liebenberg (Andreas Tamm). Zufällig liest Mariza diesen Brief und missversteht ihn. Sie weiß nun um Tassilos wahre Identität, denkt aber, der sei nur auf ihr Geld aus.
Nach weiteren wilden Verwicklungen rettet Tassilos Tante, die Fürstin Bozena (Jutta Goll) die Situation. Liebenberg hatte sie um Hilfe gebeten und sie hilft, indem sie die verpfändeten Güter zurück kauft. Der Weg zum Happy-End ist endlich frei, Mariza und Tassilo werden ein glückliches Paar.
Die Aufführung in drei Akten bemühte sich um romantisches Ambiente, große Roben und zeigte bunte Csárdás- und Zigeunerkostüme mit reichlich Goldpailletten, Strass und üppigen Rockvolants. Damit nahm sie den Stil der in den 50er Jahren beliebten Revue- und Marika Rökk-Filme auf. Durchweg überzeugten die Stimmen der Sängerinnen und Sänger, besonders Julia Fritsch gab eine glaubwürdige und frische „Lisa“. Auch Sonja Pascale, anfangs mit Problemen in höheren Tonlagen, sang sich ein und begeisterte mit dem warmen Klang ihres Gesangs. Eingerahmt wurden die Hauptdarsteller in den Musikszenen immer wieder von den tanzenden „Zigeunern“ oder auch „Ungarn“ in schillernden Kostümen.
Die harmlose Geschichte erwärmte die Herzen der rund 220 Zuschauer zumeist reiferen Alters. Auch wenn heute Emmerich Kálmáns Operetten nicht mehr für Aufruhr sorgen, wurde er 1933 von den Nationalsozialisten auf die Liste der unerwünschten Komponisten gesetzt und seine Werke von den Spielplänen gestrichen. Schließlich emigrierte Kálmán 1938 nach Paris, wo er 1953 verstarb.


26.11.05

Lesermeinungen

Lesermeinung schreiben

[zurück zur Übersicht]

© 2005 www.EBERBACH-CHANNEL.de / OMANO.de Druckansicht
eMail senden nach oben

[STARTSEITE]    [VIDEOS]    [TERMINE]    [DISKUSSION]    [ANZEIGENMARKT]
©2000-2024 maxxweb.de Internet-Dienstleistungen
[IMPRESSUM] [DATENSCHUTZERKLÄRUNG]


WERBUNG


Werben im EBERBACH-CHANNEL

THW

Catalent

Zorro