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Größte deutsche Stutenmilchfarm will weiter wachsen


Eine Mitarbeiterin des Kurgestüts (l.) zeigt Landwirtschaftsminister Peter Hauk (2.v.l.) das Melken einer Stute. Währenddessen erläutert Hans Zollmann (4.v.l.) dem kasachischen Botschafter Dr. Lurlan Onzhanov (6.v.l.) und Landrat Dr. Achim Brötel (5.v.l.) die Vorgehensweise bei der Gewinnung von Stutenmilch. Mit der neuen Anlage können täglich 200 Stuten gemolken werden. Auch Bürgermeister-Stellvertreter Andreas Geier (3.v.l.) und Mülbens Ortsvorsteher Peter Ihrig (r.) folgen den Ausführungen. (Foto: Jürgen Hofherr)

(hof) Jeder zweite Kasache kenne die Stutenmilchfarm der Familie Zollmann in Mülben. Man wisse vielleicht nicht den Namen des Orts, wisse aber, dass das Kurgestüt Hoher Odenwald in Mülben das Zentrum Europas sei, was die Produktion von Stutenmilch betrifft, so Kasachstans Botschafter Dr. Nurlan Onzhanov bei seinem Grußwort im Rahmen des traditionellen Hoffestes. Mit der Produktion von Stutenmilch leisten die Zollmanns einen großen Beitrag zur Verbreitung des kasachischen Kultur, wofür der Botschaften Gudrun und Hans-Zollmann mit der Überreichung landestypischer Trachten dankte.

Neben dem Botschafter waren auch Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Landrat Dr. Achim Brötel, Honorarkonsulin Dorothea Haller-Laible, Bürgermeister-Stellvertreter Andreas Geier und Ortsvorsteher Peter Ihrig sowie weitere Ehrengäste der Einladung der Familie Zollmann in den Hohen Odenwald gefolgt, um gemeinsam mit vielen Besuchern die neu errichteten Laufställe für Stuten und Fohlen, die neue Melkanlage mit Milchküche sowie den großzügig gestalteten Hofladen einzuweihen.

In einer kurzen Ansprache dankte Hans Zollmann allen, die in irgendeiner Form an der schnellen Umsetzung der neuen Ideen mitgewirkt haben. Neben der guten Kooperation mit den zuständigen Behörden beim Ministerium, beim Regierungspräsidium sowie beim Landratsamt sei insbesondere das große Engagement der beteiligten Baufirmen und seiner Mitarbeiter für die nur viermonatige Bauzeit verantwortlich. Durch die stattliche Investiton können künftig 200 statt 160 Pferde gemolken werden, so Hans Zollmann. Die frische Stutenmilch werde dann sofort weiterverarbeitet, um als Kumys (vergorene Stutenmilch), als gefriergetrocknetes Pulver oder in Form von Kosmetika vermarktet zu werden. In der ganzen Produktionskette werden biologisch-dynamische Grundsätze eingehalten, weshalb das Kurgestüt ein anerkannter Demeter-Betrieb ist.

Landwirtschaftsminister Peter Hauk hob in seinem Grußwort den unternehmerischen Mut der Familie Zollmann hervor. Aus kleinsten Anfängen habe sich das Kurgestüt zur größten deutschen Stutenmilchfarm entwickelt und dabei einen völlig neuen Absatzmarkt für die entsprechenden Produkte geschaffen. Durch die Bewirtschaftung von 450 Hektar landwirtschaftlicher Fläche trage das mittelständische Unternehmen zum Erhalt der regionaltypischen Kulturlandschaft bei. Durch die nationale Vermarktung der Produkte leiste das Kurgestüt Hoher Odenwald auch einen Beitrag zum Tourismus, tragen doch Stutenmilchprodukte aus dem Neckar-Odenwald-Kreis zur Bekanntheit der Region bei. Abschließend sagte Minister Peter Hauk auch für die Zukunft die Unterstützung des Landes Baden-Württemberg zu.

Landrat Dr. Achim Brötel überbrachte die Grüße des Kreistags und des Landratsamtes und lobte das klare unternehmerische Konzept der Familie Zollmann, das nach den Anfängen durch Dr. Rudolf Storch in den 1970er Jahren von ständigem Wachstum geprägt sei. Die Zupacht des Glashofs, des Faustenhofs und des Hofguts Rineck hat die zur Verfügung stehende landwirtschaftliche Fläche auf 450 Hektar erweitert. Die Neubaumaßnahmen in Mülben stellen die Zeichen nun auf weiteres Wachstum, so Landrat Dr. Brötel. Dass das Kurgestüt Hoher Odenwald ein Aushängeschild der Region sei, auf das man stolz sein müsse, zeige nicht zuletzt der 2. Preis beim Förderpreis Ökologischer Landbau des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, der dem landwirtschaftlichen Betrieb im Jahr 2007 von Bundesminister Horst Seehofer überreicht worden ist. Für den Vorzeigebetrieb sei durch die Töchter von Gudrun und Hans Zollmann die Nachfolge geregelt, so dass die Ideen des Pioniers Dr. Rudolf Storch weiterleben und in seinem Sinne von der Familie kontinuierlich weiterentwickelt werden. Abschließend wünschte Landrat Dr. Achim Brötel der Familie Zollmann viel Erfolg und das Glück des Tüchtigen, damit sich die Investitionen rechnen.

Auch die Anwesenheit eines Fernsehteams des SWR zeigte die überregionale Bedeutung des Kurgestüts Hoher Odenwald. Für eine Beitrag in der Sendung „Baden-Württemberg aktuell“, die am Sonntagabend im dritten Programm über den Bildschirm lief, interviewten die TV-Mitarbeiter Hans Zollmann, Minister Peter Hauk und Botschafter Dr. Nurlan Onzhanov.

Nach weiteren Grußworten stießen die Ehrengäste mit Kumys auf die Einweihung der neuen Betriebsteile an. Danach führte Hans Zollmann sie durch das Kurgestüt Hoher Odenwald, um die Neubauten und die Stutenmilchproduktion zu erläutern.

Neben der Einweihung bot das Kurgestüt wieder ein buntes Unterhaltungsprogramm. Während die Kinder beim Ponyreiten und mit den Fohlen des Gestüts ihren Spaß hatten, standen im neuen Hofladen viele Gäste Schlange, um die verschiedenen Stutenmilchprodukte zu probieren. Auch die kulinarischen Angebote fanden großen Anklang, sodass alle Besucher voll auf ihre Kosten kamen.

Infos im Internet:
www.kurgestuet.de


21.09.08

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