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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Kritik von Elternvertretern


Mit Beginn der Sommerferien wird der evangelischen Kindergarten in Schollbrunn geschlossen. Da nicht genügend Anmeldungen vorlagen, konnte die Schließung auch mit der geplanten Kleinkinderbetreuung nicht verhindert werden. (Foto: Jürgen Hofherr)

(hof) Was lange in der Schwebe war und von keiner der beteiligten Parteien so gewollt war, wird nun Realität: Zum Ende des Kindergartenjahres 2008/09 wird der evangelische Kindergarten in Schollbrunn geschlossen. Dem Wunsch der Eltern entsprechend realisiert die Gemeindeverwaltung die Unterbringung der 16 Schollbrunner Kindergartenkinder in der Einrichtung in Waldkatzenbach.

Bereits seit drei Jahren beschäftige sich die Verwaltung mit der Situation der vier Waldbrunner Kindergärten, so Bürgermeister Klaus Schölch auf Anfrage. Allerdings müsse rückläufigen Geburtenzahlen (24 Geburten in 2008) Rechnung getragen werden. „Wo keine Kinder sind, kann auch kein Kindergartenbetrieb aufrecht erhalten werden“, stellt das Gemeindeoberhaupt klar. Sollte sich der Trend fortsetzen, müsse man sich auch in den anderen Kindergärten Gedanken machen.

Durch die Einrichtung einer Gruppe für Kleinkinder (0 bis 3 Jahre) habe man gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde versucht, den Schollbrunner Kindergarten zu erhalten. Trotz mehrfacher Aufrufe, gingen aber bis zum Stichtag am 31. Januar lediglich fünf verbindliche Anmeldungen ein. Für die Einrichtung der Gruppe hätten 10 bis 12 Anmeldungen vorliegen müssen.

Seitens der Elternvertreter gibt es Kritik. So hätten die Entscheidungsträger mit ihrem Beschluss, den Kindergarten zu schließen, länger warten müssen. Elternvertreterin Ursula Haaß hebt hervor, dass Eltern im Januar noch nicht wissen können, ob sie im September einen Arbeitsplatz haben und Kinderbetreuung benötigen. Nun würden die sehr engagierten, langjährigen Erzieherinnen entlassen, das Gebäude stehe leer und Schollbrunn verliere die letzte Begegnungsstätte, bemerkt die Mutter dreier Kinder frustriert. Eltern mit einem entsprechenden Bedarf müssten sich nun Lösungen außerhalb Waldbrunns suchen, um ihre Kleinkinder versorgt zu wissen. Statt um die Kinder, gehe es nur um Zeit und Geld, glaubt Ursula Haaß, für die Waldbrunn eine "kinderunfreundliche Gemeinde" ist, die für Kurzentrum und Nordic-Walking-Strecken Geld übrig hat, aber für Kinder nicht.

Evangelische Kirchengemeinde und politische Gemeinde haben laut Bürgermeister Schölch das Menschenmögliche getan, um die Einrichtung im Ortsteil zu erhalten. Bereits im Jahr 2007 wurde eine Bedarfsplanung vorgenommen und alle betroffenen Eltern nach ihren Wünschen und Bedürfnissen befragt. Auf Grundlage dieser Daten hat man eine Kleinkinderbetreuung im Kindergarten Schollbrunn erwogen. Gemeinsam mit Pfarrerin Martina Trump wurde die Situation im Dezember im Rahmen einer Ortschaftsratssitzung dargestellt und auf die Notwendigkeit verbindlicher Anmeldungen hingewiesen. Dass letztlich nur fünf Anmeldungen eingingen, war von den Entscheidungsträgern nicht absehbar gewesen. Nur mit einer ausreichenden Kinderzahl hätte es in Schollbrunn die Möglichkeit gegeben, den Bestand zu erhalten und das Personal weiter zu beschäftigen.

Den Vorwurf, dass Waldbrunn eine kinderunfreundliche Gemeinde sei, will Klaus Schölch so nicht akzeptieren. Im Gegensatz zu anderen Gemeinden setze man seit Jahren einen Kindergartenbus ein, um die Eltern zu entlasten. Auch nach der Schließung in Schollbrunn gibt es mit den Einrichtungen in Oberdielbach, Strümpfelbrunn und Waldkatzenbach drei Kindergärten mit insgesamt sechs Gruppen, die mit einem hohen sechsstelligen Betrag aus Steuermitteln bezuschusst werden. Darüber hinaus habe man immer auf den Bedarf der Eltern und ihrer Kinder reagiert, indem man beispielsweise Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten geschaffen habe. Inzwischen könnten Eltern ihre Kinder auch während der Ferienzeiten betreuen lassen. Mit der verlässlichen Grundschule in der Winterhauchschule sei darüber hinaus bereits vor Jahren eine kinderfreundliche Lösung für Schüler und deren Eltern gefunden und finanziert worden.
Allerdings ist die Kleinkinderbetreuung für Bürgermeister Schölch noch nicht vom Tisch. So prüfe man derzeit, ob die angemeldeten fünf Kinder in anderen Waldbrunner Kindergärten betreut werden können. Sollte es in den nächsten Jahren den entsprechenden Bedarf geben, besteht im Kindergarten Oberdielbach sofort die Möglichkeit zu reagieren. Für den Kindergarten in Schollbrunn ist es dann allerdings zu spät.

Was die weitere Nutzung des ab September leer stehenden Gebäudes in Schollbrunn betrifft, zeichnet sich derzeit noch keine Perspektive ab.

07.02.09

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