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Nachrichten > Kultur und Bildung

Virtuose Flöten- und Klaviermusik


(Foto: Hubert Richter)

(hr) (khm) Vorgestern musizierten im Rahmen der Kammerkonzerte der Eberbacher Kunstfreunde die vom Deutschen Musikrat geförderten und preiswürdig befundenen jungen Künstler Andreas Kißling (Flöte) und Andreas Hering (Klavier). Es ergab sich ein eindrucksvolles Hörerlebnis - im Duo wie auch solistisch - von der Flöten-Klavier-Musik des 17. bis 19. Jahrhundert über Werke von J. S. Bach, Mozart, Beethoven und Schubert, und das auch durch ein klug konzipiertes Programm.

Die Gunst des Publikums gewannen die beiden Musiker mit einer Flöten-Klavier-Sonate KV 14 des etwa achtjährigen Mozart, der natürlich im Hintergrund einen nicht unbedeutenden komponierenden Vater hatte. Wenn man vermutete, dass der “brillante Lauf als Vorspann“ (zum ersten Satz) der damaligen englischen Königin Charlotte, der Widmungsträgerin, “vermutlich willentlich Appetit gemacht“ hatte, so war dies wohl auch für das Eberbacher Publikum der Fall, welches das reizvolle Musizieren des Duos sichtlich genoss, einschließlich der kleinen programmatischen Spielerei “en carillon – als Glockenspiel“ in hohen Lagen von Flöte und Klavier.

Nach dieser Einstimmung dann der virtuose Auftritt: zuerst der Flöte in der maßvoll beherrschten Art der Bachschen Solopartita a-moll (BWV 1013), deren Kirchensonatenform, bei der zweimal ein langsamer und ein schneller Satz hintereinander zu spielen sind, in einer gekonnten Steigerung von Andreas Kissling ausgeführt wurde und dabei die notwendigen Atempausen bei den rücksichtslosen Sechzehntelreihen Bachs in geschickter Gliederung sich organisch einfügten.

Der Pianist Andreas Hering hatte seinen virtuosen Auftritt im Konzert mit Beethovens Klavierfantasie op.77 (1809), die eine vielthematische, improvisatorisch anmutende Introduktion mit einem sich anschließenden Variationensatz darstellt. Da das Werk nicht nur eine Komposition Beethovens ist, sondern auch als geradezu dokumentarisch aufgeschriebene Art der improvisierenden Spielweise Beethovens gilt, musste der Interpret (27-jährig) sich auch in die vermutete Spielweise Beethovens (etwa 39-jährig) einfühlen, und man konnte sich schon beim Vortrag vorstellen, dass Beethoven in dieser kontrastierenden Weise Schroffheit und Zartheit, virtuosen Glanz und kantablen Wohllaut verband und entsprechenden Applaus bewirkte, wie ihn auch das Eberbacher Publikum begeistert spendete.

Nach der Pause fanden sich Flöte und Klavier wieder in fein aufeinander abgestimmtem Duospiel zusammen, zunächst in der gewinnenden E-Dur-Sonate Bachs für Cembalo (Klavier) und Querflöte (BWV 1035). Das Werk, das Bach wohl auch im Hinblick auf den Geschmack des Flöte spielenden preußischen Königs Friedrich des Großen komponiert hat, wird als ein Mittelding zwischen “gelehrter und divertierender (unterhaltender) Musik“ eingeschätzt. Ihre Eingängigkeit dem Publikum zu vermitteln, gelang dem Duo schon deshalb, weil es neben dem gezeigten virtuosen Gestus sich hier – auf der Basis seiner technischen Perfektion – ganz dem Musikantischen widmen konnte. Der aufgezeigten Verzierungskunst im Adagio folgte so die Spielfreude des Allegros. Anmut atmete das reizende Siciliano, und die Virtuosität blitzte aus dem Finale.

Den Konzertschluss markierte die Doppelvirtuosität von Flöte und Klavier in Schuberts beliebter Introduktion über das Lied “Trockene Blumen“ (D 802, 1824). Der Weg dahin führte über die pathetisch, schwermütig und trotzig gestaltete lange Einleitung, bei der man wohl an einen autobiographischen Gehalt denken mag. Ein frohes “Trotzdem“ zu dieser Melancholie evozierte dann das Duo, zum einen weil Schubert “dem Flöten- und dem Clavierspieler Gelegenheit zur Erprobung ihrer Kunstfertigkeit auf den bezüglichen Instrumenten verschaffen“ wollte, aber auch weil Spieler und Publikum eine fühlbare Freude am Vollbringen und Hören hatten von flüssig quirligem Spiel, dann kontrastierendem Marschrhythmus, lyrischen Einschüben, kunstvollem Kanonspiel, eindrucksvoller Kontrastierung in Dynamik und dem rhythmisch alternierenden Spiel der Instrumente.

Nach dem begeisternden Beifall des zahlreich gekommenen Publikums beschloss das Duo - sozusagen zyklisch - das Konzert mit dem beruhigenden zweiten Satz Andante in f-moll aus des jungen Mozart Klavier-Flöten-Sonate F-Moll (KV 13), mit deren Nachbarstück KV 14 das Konzert begonnen hatte.

21.03.10

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