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Nachrichten > Kultur und Bildung

Zwischen zwei Welten


(Foto: Nicole Kolbe)

(ko) Auf Einladung des Eberbacher Frauenrings und des Eberbacher Lebens Fluss ELF war am vergangenen Samstagabend die Autorin Nilgün Tasman in der Unteren Talstraße zu Gast.

In der Türkei geboren und in Deutschland aufgewachsen, gehört Nilgün Tasman zu der Generation junger Türkinnen, die zwischen zwei Welten leben. In ihrem Buch „Ich träume deutsch… und wache türkisch auf“ beschreibt Tasman aus der Kinderperspektive Erlebnisse, Denkweisen, Gefühle und Ambivalenzen aus ihrem Leben. Es wird deutlich, wie sehr viel komplizierter Kinder die Welt und das Miteinander erleben.

Nilgün Tasman wird 1968 in Istanbul geboren und kommt mit sechs Monaten zusammen mit ihren Eltern und ihrer Schwester nach Deutschland ins Schwabenländle. Keiner in der Familie spricht deutsch und eigentlich wollen sie ja auch nur zwei Jahre bleiben um Geld für ein eigenes Haus in der Türkei zu verdienen. Aus den zwei Jahren werden zwanzig und Nilgün Tasman erlebt in dieser Zeit was es heißt in zwei verschiedenen Welten zu leben. Sie sehnt sich nach Freiheit und sie nimmt sie sich, wo sie kann: das Beste aus dem türkischen und aus dem deutschen Leben.

In ihrem Buch erzählt sie von ihrem Verhältnis zu Gott, den sie bittet bei Allah ein gutes Wort einzulegen, wenn sie etwas angestellt hatte, von ihrer einzigen deutschen Freundin Helene, den wenigen Tagen in einem deutschen Kindergarten, wo über der Tür ein Mann hängt, dessen Hände mit Nägeln an einem Kreuz festgemacht sind, von deutschen und türkischen Fest- und Feiertagen, der Krankheit ihrer Mutter, die irgendwann „ihre Wurzeln verloren“ hatte und den Schwierigkeiten als türkisches Mädchen erwachsen zu werden.

Mit fünf Jahren gehen Nilgün und ihre Schwester Mine für kurze Zeit zurück zur Großmutter in die Türkei und sie beschreibt ihre Angst, denn sie glaubte dass ihre Anne (Mutter) sie vergessen hatte, denn aus ein paar Monate wurden fast zwei Jahre. Ihre Großmutter Babaane gab Nilgün schon in jungen Jahren einen wichtigen Rat mit auf den Weg, nämlich viel „Tinte zu lecken“, also immer gut und viel zu lernen. Und Nilgün Tasman hat in ihrem Leben viel Tinte geleckt.

Heute leben ihre Eltern und ihre Schwester wieder in der Türkei, aber Nilgün Tasman ist in Deutschland geblieben. Sie begann eine Friseurlehre, absolvierte die Meisterschule und führte viele Jahre ein eigenes Friseurgeschäft. Gleichzeitig studierte sie Psychologie. Sie ist mit einem Schwaben verheiratet und lebt mit ihm und ihren Kindern in Stuttgart.

Bei der anschließenden Diskussionsrunde wurde Nilgün Tasman gefragt, ob sie sich nun als Deutsche oder als Türkin fühle und sie antwortete: „Mein Herz gehört Istanbul, aber ich liebe Stuttgart“.

Musikalisch umrahmt wurde die Lesung von Ersan Ertürk, dem Neffen von Nilgün Tasman, mit seiner Saz, einer türkischen Gitarre.

20.04.10

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