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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Gottesdienst an der Wolfsschlucht


Pfarrer Matthias Stößer segnet den Gedenkstein. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Ludwig Müller (r.) aus Neckargerach hatte zuvor die Idee und die Entstehung erläutert. (Foto: Hofherr)

(hof) Anscheinend haben die Gläubigen der Katholischen Seelsorgeeinheit Neckartal-Hoher Odenwald Edith Stein mit ihrem Pfarrer Matthias Stößer an der Spitze einen direkten Draht zu himmlischen Mächten. Denn anders ist es kaum zu erklären, dass ein Unwetter, das mit Starkregen und Hagel über Waldbrunn tobte, pünktlich mit Beginn einer ungewöhnlichen Eucharistiefeier, die an einem ungewöhnlichen Ort stattfand, schlagartig endete und sogar die Sonne hervorkam.

Knapp eine Stunde feierten etwa 100 Katholiken aus den vier Gemeinden St. Johannes Nepomuk und St. Josef aus Eberbach, St. Afra Neckargerach und St. Maria Waldbrunn am Dienstag die Einweihung der Gedenkstätte zu Ehren der Namensgeberin der Seelsorgeeinheit Edith Stein mitten im Wald am Ausgang der Wolfsschlucht.
Der Tag war keinesfalls willkürlich gewählt, vielmehr wurde Edith Stein, die sich nach ihrem Eintritt in den Orden Teresia Benedicta vom Kreuz nannte, am 9. August 1942 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet. Mit ihr starb an diesem Tag auch ihre Schwester Rosa Stein.
Im Wald der Wolfsschlucht hatte man den Mittelpunkt zwischen den vier Gemeinden ausgemacht, die in nunmehr zehn Jahren eng in der Seelsorgeinheit zusammengewachsen sind.

Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ludwig Müller aus Neckargerach erläuterte die Entwicklung dieser ungewöhnlichen Gedenkstätte. Geboren wurde die Idee in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe. Dabei ging es um die Frage, wie man die Seelsorgeeinheit und die Kooperation sichtbar machen könnte. Der Vorschlag für den genauen Standort kam vom Haus Baden, das in Person von Prinzessin Marianne und Prinz Ludwig auch bei der Einweihung zugegen war.

In vielen Stunden ehrenamtlichen Engagements legten Helfer der vier Gemeinden den dortigen Steinernen Tisch frei und errichteten die Gedenkstätte, die aus vier Buntsandsteinen besteht. Jeder Stein hat eine andere Größe und eine Oberflächenstruktur und symbolisiert jeweils eine Gemeinde. Ein umfassendes Band aus Metall umspannt die Steine und hält die Gemeinden und die Gläubigen zusammen. Über allem steht ein Kreuz aus Metall, das von Benediktinermönchen in der Abtei Münsterschwarzach gefertigt wurde.

Jedes Jahr soll nun am Todestag von Edith Stein am 9. August eine Messe an der Gedenkstätte gefeiert werden. Bei besserem Wetter könne man vielleicht sogar eine Sternwanderung mit Gruppen aus allen vier Gemeinden realisieren, erläutert Ludwig Müller.

Bevor Pfarrer Matthias Stößer die Gedenkstätte segnete, ließ er einige wichtige Daten aus dem Leben Edith Steins Revue passieren, die am 12. Oktober 1891 in Breslau als Tochter einer orthodoxen jüdischen Familie geboren wurde. Nach ihrem Studium stand sie vor einer glänzenden Karriere als Philosophin, bevor sie 1922 zum Katholizismus konvertierte. Mit dem Eintritt in den Kölner Orden nannte sie sich Teresia Benedicta vom Kreuz. Als gebürtige Jüdin erhielt sie von den Nationalsozialisten ein Lehrverbot. 1938 ging sie in die Niederlande, wo sie nach der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht ebenfalls in den Einflussbereich der Nazis geriet. Am 2. August 1942 wurde sie gemeinsam mit ihrer Schwester Rosa von der Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Westerbork gebracht. Von dort aus wurden die Schwestern ins Vernichtungslager Auschwitz verschleppt. Ein letztes Lebenszeichen stammt vom 7. August 1942, als der Deportationszug in Schifferstadt/Pfalz hielt. Zwei Tage später wurden die Schwestern in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet.
Am 11. Oktober 1998 wurde Edith Stein als erste Märtyrerin jüdischer Abstammung in Rom von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.

Zum Abschluss des Gottesdienstes sang die Gemeinde ein Lied, dessen Text von Edith Stein stammt. Für die musikalische Gestaltung war Godehard Weithoff verantwortlich.

11.08.11

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