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Nachrichten > Kultur und Bildung

Publikum bedankte sich mit einem lang andauernden Applaus

(bro) (khm) Am Freitag, 4. Mai, fand das vierte und letzte Kunstfreunde-Kammerkonzert in der Reihe 63 im evangelischen Gemeindehaus in Eberbach statt. Zu Gast war das Violoncello-Klavier-Duo Norbert Anger und Nicolai Gerassimez - ein vom Deutschen Musikrat gefördertes Ensemble.

Wenn Violoncello und Klavier miteinander musizieren, ist oder scheint dem einen Instrument vor allem lyrische, kantable, seelenvolle Musik zugewiesen, während dem anderen vornehmlich die glanzvolle Virtuosität zufällt. Die Aufgabe der beiden Partner Norbert Anger (Cello) und Nicolai Gerassimez (Klavier) musste also sein, dass die schwelgerische Cello-Kantabilität nicht den artistischen Klavierpart in den Schatten stellt und auch nicht der umgekehrte Fall eintritt, dass aber auch in dem Falle, wo der Komponist einen regelrechten Rollentausch veranstaltet, d. h. vor allem das virtuose Cellospiel herauskehrt, der Klavierpartner etwa sich zurücknimmt. Beide Forderungen erfüllte das Cello-Klavier-Duo Anger-Gerassimez bestens, und das bei in gewissem Maße ungleichen Ausgangspositionen, spielte doch der Cellist ein italienisches Meistercello (von Giovanni Battista Guadagnini 1711-86), während der „kunstfreunde-eigene“ Steinway-Flügel, der seit 1964 in Eberbacher Konzerten erklingt, unter den begnadeten Händen des Pianisten sich wacker hielt. Im überschaubaren Adagio und Allegro op. 70 von Schumann entfaltete das Cello seinen seine Klangfülle in den ausgedehnten Kantilenen des ersten Satzes unter einfühlsamer Klavierbegleitung. Im Allegro konnten beide Instrumente das jeweils instrumententypische ungestüme Virtuosität entfalten, während in der Satzmitte beide Instrumente sich in Kantabilität übten. Anstelle der angekündigten Sonate von Chopin musiziert das Duo die letzte der beiden Sonaten von Brahms (F-Dur op. 99 /1886). Der erste Satz scheint wie geschaffen für ein Cello-Klavierduo. Der Cellist spielte tonmächtig die drängenden Fanfarenmotive des Anfangs, welche das klangvolle Bewegungsspiel des Klaviers einfühlsam begleitete. Dass der Cellist in einem langsamen Satz, der voll vornehmen Wohllauts ist, sich ausdrucksvoll hören lässt, ist kein Wunder. Der dritten Satz konnte man am Spiel des Duos genau den Sinn von Satzbezeichnungen nachempfinden: das vom Klavier getragene Leidenschaftlich-Lebhafte (allegro passionato) und das dem Cello obliegende Süß-Ausdrucksvolle (dolce espressivo). Das Finale wurde nach Affektivem und Leidenschaftlichem vom Duo bzw. dem Publikum offensichtlich gern in seiner musikantischen Gutgelauntheit musiziert bzw. angenommen. Bei den beiden Beethoven Werken konnte man gut erkennen, wie Beethoven in einer Zeit, wo man wegen der verbesserten klavieristischen Klangkraft Cello und Klavier miteinander musizieren ließ, beide Instrumente mit einander wettstreiten lässt. In seinen sieben Zauberflöte-Variationen über “Bei Männern, welche Liebe fühlen“ (WoO 46) konnte das Instrumentenpaar in der immer dreiteiligen Variationsform, nach der zuerst das Cello musiziert, dann das Klavier folgt bzw. umgekehrt, worauf ein verflochtenes Wechselspiel beider Instrumente einsetzt, die völlige Gleichberechtigung beider Instrumente verwirklichen: Beide Instrumente konnten sich in Sachen gefühlvoller Kantabilität (z. B. Var. IV, VI) oder stürmischer Virtuosität (Var. II, V) einander gegenseitig beweisen. Die gerade auch wegen Klangschönheit und beschwingter Spielfreude ihres Schlusssatzes für einen Konzertschluss geeignete Beethoven-Sonate g-moll op. 5,2 ist aber spieltechnisch auch ein sehr anspruchsvolles Werk, dessen schwerelose Darbietung durch das Duo Anger-Gerassimez diesen Hintergrund völlig vergessen ließ. Beethoven soll besonders für den Rondo-Schlusssatz ein sehr schnelles Tempo gewünscht haben, was Interpreten, welche die im Satz auch vorkommenden schwelgenden Kantilenen lieben, nicht gern beachten. Das Duo des Konzertes begann schnell und vorwärtsdrängend mit den vorkommenden 64tel-Schleifern und tänzerischen Punktierungen, sodass der beschwingte, rasche Charakter des Satzes von vornherein festgelegt war und an ihm festgehalten wurde.

Lang andauernder Beifall folgte und führte zu zwei Zugaben, dem kurzen, so melodiösen Largo aus der Sonate g-moll op. 65 von Chopin, das durch seinen ausdrucksvollen Cello-Klavier-Dialog gefiel und bedauern ließ, dass die ursprünglich im Programm angekündigt Sonate nicht ganz gespielt werden konnte. Als zweite Zugabe erklang noch, hinreißend gespielt, der „Grand Tango“ des berühmten argentinischen Komponisten Astor Piazolla, der das Publikum noch zu begeisterter ”standing ovation“ veranlasste.

07.05.12

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