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Nachrichten > Kultur und Bildung

Detmolder Trio bietet ein außergewöhnliches Konzert


(Foto: privat)

(bro) (khm) Im Konzert mit Klarinette, Violoncello und Akkordeon wird am Freitag, 21. März, um 20 Uhr im Eberbacher evangelischen Gemeindehaus das Detmolder Trio "Con Abbandono - Mit Hingabe", ein Name, der wie ein Programm auf Spielweise und Auswahl der bearbeiteten Werke verweisen möchte, zu hören sein.

Das Konzert ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Beim ersten Blick auf das Programm meint man, es handle sich hier zum großen Teil um Hits oder Zugabestücke, wie sie im Konzert nach dem 'offiziellen Programm' zu hören sind, wenn die Musiker nach einer Beethoven- oder Brahmszelebration sich von der sentimental-reißerischen Seite zeigen und noch einmal den Beifall des Publikums suchen. Mancher Konzertbesucher hat sich schon gefragt, warum Musiker nicht gleich den ganzen Abend über kleine effektvolle Stücke spielen. In diesem Konzert u. a. mit Kompositionen von Chatschaturjan, Albinoni, Johann Strauß, Vittorio Monti werden sie in dieser Hinsicht nicht enttäuscht sein.

Die zweite Merkwürdigkeit ist das Ensemble mit Klarinette, Violoncello und Akkordeon selbst, denn das Akkordeon hat nach den ca. 260 Kunstfreunde-Konzerten seit 1948 seine Premiere. Ein Artikel in der renommierten Frankfurter Zeitung (15.01.2014, Nr. 12, S. 6), in dem das Akkordeon als Konzertinstrument überzeugend gewürdigt wird, fragt zunächst provozierend: “Was assoziiert man mit einem Akkordeon? Volksmusik, Musikantenstadl, Lederhosn?“ Oder Georges Simenons Maigret-Kriminalfilme mit Akkordeon-Titelmelodie? Auch um gegen dieses Klischee anzugehen, haben sich die Klarinettistin Beate Müller, die Cellistin Anne-Lise Cassonnet und die Akkordeonspielerin Claudia Iserloh, alle geboren 1978/79, nach ihren Hochschulstudien in Detmold, Paris und Hannover, nach gesammelter Orchestererfahrung, nach zahlreichen Konzertreisen und als Preisträgerinnen mehrerer internationaler Wettbewerbe zu dieser ungewöhnlichen Instrumentalkombination zusammengetan, die eine Fülle von reizvollen Klangfarben und überraschenden musikalischen Ausdrucksformen erwarten lässt. Ihr Anliegen ist dabei auch, dieser Ensembleform und vornehmlich dem Akkordeon wohlverdiente Anerkennung in der professionellen Musikwelt zu verschaffen. Einer gelungenen Demonstration dafür können in diesem außergewöhnlichen Konzert die Eberbacher Musikfreunde hier wohl beiwohnen.

Musiziert werden im Programm zu 15 arrangierten Nummern im Solo, Duo oder Trio das allbeliebte Vivace aus J. S. Bachs 3. Gambensonate, das ebenso populäre wie in der Autorschaft umstrittene Adagio von Albinoni, Mozarts Fantasie für eine Orgelwalze (KV 608), das durch zahlreiche Bearbeitungen bekannt ist, eine Sonate des französischen Mozart Devienne, das Andantino (Nokturn) aus Borodins ’Petite Suite’ für Klavier, dann Bartóks 7 Rumänische Tänze, J. Strauß’ unvergleichliche Tritsch Tratsch Polka , Vittorio Montis hinreißender Czárdás, eine typisch klagend-fröhliche Klezmer-Suite mit einer Melodie des großen Klezmermusikers Dave Tarras, Chatschaturjans Säbeltanz, ein armenisches Folklore Vorzeigestück, die ’Katzensuite’ des Amerikaners J. Noble, die für die in Saint-Saëns’ ’Karneval der Tiere’ fehlenden Katzen treten könnte, dazu Südamerikanische Musik: Milhauds Brazileira, seine wohl populärste Melodie, des nunmehr 83 jährigen spanischen Saxophonvirtuosen Pedro Iturralde ’Kleiner Czardas’ (1949) und von A. Piazzola, dem bekanntesten argentinischen Komponisten, die Werke ’Le Grand Tango’ und ’La Muerte del Ángel - Der Tod des Engels’.

Eintrittskarten und Programmhefte für Nichtabonnenten gibt an der Abendkasse.

08.02.14

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