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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Geplatzte Trauung in Hirschhorn vergiftet die Atmosphäre

(tom) Wolfgang Schilling und Harald Heiß auf der einen sowie Rainer Sens auf der anderen Seite werden wohl in diesem Leben keine Freunde mehr. Die beiden CDU-Stadtverordneten lieferten sich auf der vergangenen Sitzung eine veritable Redeschlacht mit dem Bürgermeister. Über eine eigentlich profane Sache: die Hochzeit an einem Brückentag. Dass die Diskussion aber bald in Polemik abrutschte, verdeutlicht die vergiftete Atmosphäre zwischen den Genannten.

Harald Heiß war es, der das Thema ansprach: Die Stadt werbe damit, dass es nun auch Schiffstrauungen gebe. Aber bekomme es nicht einmal hin, dass eine Bürgerin am 15.5.15 heiraten könne. Denn viele Paare wollten sich an so prägnanten Daten trauen. Beim 15. Mai handle sich um einen Brückentag (der 14. Mai ist der Feiertag Christi Himmelfahrt) und an einem solchen arbeiteten die Standesbeamten nicht, habe man ihr auf dem Rathaus gesagt.

Die Heiratswillige ist nun nach Eberbach abgewandert, wo sie mit offenen Armen empfangen wurde. Beim dortigen Standesamt lachte man sich unseren Informationen zufolge ins Fäustchen, als die Gründe für den Wechsel des Trauungs-Bundeslands bekannt wurden. Was Heiß zu der Aussage führte: „Ein schwaches Bild“. Er habe es „nicht glauben können“, dass an einem Brückentag nicht getraut werden könne.

Laut Bürgermeister Rainer Sens gibt es eine Vereinbarung mit den Standesbeamten, dass diese an 30 Samstagen im Jahr arbeiteten - unter der Bedingung, dass Brückentage arbeitsfrei seien. Er selbst sei zu dieser Zeit in der Partnerstadt Chateau-Landon und könne deshalb die Trauung nicht vornehmen. Es gebe keine Rechtsgrundlage, Standesbeamte auf einen solchen Termin zu verpflichten, so der Bürgermeister. Er könne die Arbeit nur von Montag bis Freitag anordnen. „An Brückentagen wird nicht getraut, es sei denn, es gibt einen guten Grund.“ Spreche er eine Dienstanweisung aus, dann hebele er die komplette Vereinbarung aus, und es gebe in der Folge samstags keine Trauungen mehr, sagte Sens.

Laut Irmtrud Wagner, Profil, „liegt es in hohem Maße im Interesse der Stadt“, solche Hochzeits-Termine zu ermöglichen. Schon vor längerer Zeit habe sich ihre Fraktion beschwert, dass an beliebten Daten keine Trauungen möglich seien. Das sei auch „geschäftsschädigend für die Gastronomie“. Sie appellierte, doch nach einer gangbaren Lösung zu suchen. Warum sollte nicht ein Standesbeamter im Wechsel an einem Brückentag arbeiten und bekomme dann einen anderen Tag frei, so Wagner. Vom Berufsbild her müsste es doch klar sein, dass Trauungen nicht nur unter der Woche stattfänden. „Ein Koch kann sich doch auch nicht beschweren, dass er Sonntagmittag in der Küche steht“, sagt Wagner.

Wolfgang Schilling echauffierte sich heftig. „Unerhört und unfassbar“ sei das, meinte er. Die Verwaltung handle scheinbar nur so, „wie es bequem ist“, und nicht kundenorientiert. Die Leute würden „vergrault“, wenn man sich Tourismus auf die Fahnen schreibe, aber keiner da sei, wenn jemand gebraucht werde. Sens verwahrte sich dagegen, den Disput auf dem Rücken der Mitarbeiter auszutragen. Diese seien durch die hohe Arbeitsbelastung sowieso schon am Limit und teilweise gesundheitlich angegriffen. Heiß wie auch Wagner plädierten im Folgenden unisono dafür, dass an diesen „publikumswirksamen Tagen“ eine Heirat in Zukunft möglich sein sollte.

SPD-Fraktionsvorsitzender Max Weber ergriff Partei für den Bürgermeister. Es gehe scheinbar darum, „ihn öffentlich in die Pfanne zu hauen“. Nicht mehr die Sache an sich stehe im Fokus der Diskussion, „sondern wie man sie aufbauscht“. Für Weber war es „unterstes Niveau“, wie mit diesem Thema in der Sitzung umgegangen werde. „Es ist immer die Frage, wie so etwas ausgetragen wird.“

06.02.15

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