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Nachrichten > Kultur und Bildung

Lärmfeuer trotzte Wind und Nieselregen


(Fotos: Thomas Wilken)

(tom) Schlechtes Wetter kann die Rothenberger nicht schrecken. In Scharen kamen sie am Samstagabend ab 18 Uhr zum Feuerwehrhaus, um dort in geselliger Runde zusammenzusitzen und später das imposante Lärmfeuer auf dem Höhenrücken anzuschauen. Das brannte trotz eines steifen Westwindes und leichtem Nieselregen im Nu lichterloh. Es wurde auf der Hirschhorner Höhe, die sich von Beerfelden bis zum 300 Meter tiefer gelegenen Hirschhorn erstreckt, auf 470 Metern Höhe bei Einbruch der Dunkelheit entzündet. Der Flammenschein war weithin zu sehen. Veranstalter war die Jugendfeuerwehr Rothenberg, mit tatkräftiger Unterstützung der Einsatzabteilung.

„Mit der Veranstaltung und auch dem Publikumszuspruch sind wir sehr zufrieden“, berichtet Jan Joe von der Jugendfeuerwehr. „Wir hätten nicht gedacht, dass bei dem doch eher schlechteren Wetter so viele Gäste kommen.“ Der Stimmung habe der kurz vor der Feuershow stärker einsetzende Regen nicht geschadet. „Bis fast Mitternacht saßen immer noch zahlreiche Gäste im Feuerwehrhaus.“

Das Lärmfeuer findet in Rothenberg seit 2011 statt. In den Jahren zuvor habe man immer ein Fastnachtsfeuer veranstaltet, „das wir aber aufgrund rückläufigen Zuspruchs nicht mehr durchführten“, so Johe. Nach einem Frühlingsfeuer 2010 stieß man im Jahr darauf auf die Odenwald weiten Lärmfeuer „und beteiligen uns seitdem jedes Jahr an diesen“. Mit Erfolg.

Gegen 19.15 Uhr gab es im Vorfeld eine Fackelwanderung für Kinder, die bei den Kleinen für viel Freude sorgte. Fürs leibliche Wohl sorgte die Jugendfeuerwehr mit zünftigen Speisen aus dem Kessel und vom Grill sowie mit heißen und kalten Getränken. Eine spektakuläre Feuershow von Jeremy lockte später alle noch einmal vom gemütlichen Inneren des Feuerwehrgerätehauses nach draußen. Der Beerfeldener Artist und Jongleur sorgte ein um andere Mal für spontanen Jubel im Publikum, sei es durch Feuerjonglagen, -diabolos, -Handstand-Acts oder Feuerseil-Illusionen. Auch der immer stärker werdende Regen und der ungemütliche Wind konnten ihm nichts anhaben.

Das Lärmfeuer hat ein lange Tradition: In früheren Zeiten war es ein nützliches Instrument, um schnell über große Entfernungen vor Gefahr etwa im Falle eines Angriffs warnen zu können. „Lärm“ kommt vom französischen „all‘armes“, was „zu den Waffen“ bedeutet. Im Odenwald sollen Lärmfeuer schon von den Römern gezündet worden sein. Zur Warnung vor dem Feind, der aus dem Westen drohte, haben die Römer während der Zeit der germanischen Provinz (1.-4. Jahrhundert nach Christus) aller Wahrscheinlichkeit nach eine bemannte Signalkette vom Rhein bis zum Limes unterhalten.

Der Limes verläuft im östlichen Odenwald, er zieht sich von der Wetterau über den Main bei Obernburg und über den Höhenzug von Lützelbach im Norden bis Schloßau im Süden und weiter Richtung Bad Wimpfen. Er war jedoch nur von ca. 110 bis 160 n.Chr. besetzt und wurde dann weiter nach Osten verlegt.

Die einzelnen Veranstaltungsorte der Lärmfeuers, 30 an der Zahl, erstrecken sich über ein Gebiet von etwa 8000 Quadratkilometern vom Rhein bis ins Herz des Odenwaldes und bilden dadurch die „weltgrößte Open-Air-Veranstaltung“. Heute flammen die Feuer nur noch zum Spaß auf, und das nicht nur entlang der historisch belegten Signallinien der Römer. Mit dem Lärmfeuer-Projekt wird der Versuch unternommen, eine historische Kommunikationsmethode vor dem Vergessen zu bewahren.

30.03.15

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