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Experimentieren im GELITA-Chemielabor


In der Versuchsküche erfuhren die Schülerinnen und Schüler, warum Gelatine die Mousse au Chocolat so cremig macht. (Foto: GELITA)

(bro) (sk) Sieben Schülerinnen und drei Schüler der fünften, siebten und achten Klassen waren heute am Girls’ und Boys’ Day bei der GELITA AG in Eberbach zu Gast. Während die Mädchen in den Berufsalltag eines Chemielaboranten hineinschnupperten und voller Begeisterung mit Pipetten und Reagenzgläsern experimentierten, sammelten die Jungs erste Erfahrungen im Verwaltungsbereich.

Immer noch entscheidet sich die Mehrheit der Mädchen für „typisch weibliche“ und die Mehrheit der Jungen für „typisch männliche“ Berufe. Die Schülerinnen und Schüler des Eberbacher Gymnasiums, der Realschule Eberbach und weiterführender Schulen der umliegenden Region nutzten den Girls’ und Boys’ Day, um über den Tellerrand zu schauen. „Es ist uns ein großes Anliegen, junge Menschen bei der Berufsorientierung zu unterstützen“, betont Britta Wenninger, Mitarbeiterin der Personalabteilung von GELITA. „Sie können bei uns Neues ausprobieren und Berufe erkunden, die abwechslungsreich sind und spannende Karrieremöglichkeiten eröffnen.“ Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr die Ausbildung zum Chemielaborant und zur Industriekauffrau.

Am Vormittag drehte sich alles um das Hauptprodukt von GELITA, die Speisegelatine. Durch ihre funktionellen Eigenschaften, wie der Fähigkeit, Schaum zu bilden, Emulsionen zu stabilisieren sowie große Mengen Wasser zu binden, kommt sie in vielen Lebensmitteln und Süßspeisen zum Einsatz - sei es als Blatt-, Pulver- oder Instantgelatine. Sie verleiht ihnen ihre charakteristische Konsistenz, Cremigkeit und das unverwechselbare Mundgefühl. Bei einer Verkostung von Marshmallows und Gummibärchen konnten die Schülerinnen und Schüler auf leckere Weise selbst die Unterschiede erfahren. Anschließend bereiteten sie in der unternehmenseigenen Versuchsküche eine Mousse au Chocolat mit Instantgelatine zu. Diese Gelatineform hat ein spezielles Trocknungsverfahren durchlaufen und entfaltet ihre Eigenschaften, ohne dass sie erhitzt werden muss. Sie kommt vor allem bei der Herstellung von Instantdesserts, Torten- und Backmischungen zum Einsatz, denn sie kann am besten mit weiteren feinkörnigen Rezepturbestandteilen wie Zucker, Milchpulver, Fruchtpulver oder Kakao verarbeitet werden. Zum Abschluss des Vormittags gewährte ein Rundgang durch die Produktion interessante Einblicke in die Herstellung von Kollagenproteinen, zu denen neben der Gelatine auch Kollagen und Kollagenpeptide zählen.

Nach dem Mittagessen trennte sich die Gruppe. Während die Jungen am Nachmittag in typische Einsatzbereiche von Industriekaufleuten - Vertrieb und Personal - schnupperten, machten sich die Mädchen auf ins Chemielabor. Dabei führten sie unter der fachkundigen Anleitung von Peter Reiter, Ausbildungsbeauftragter des Forschungslabors, eine Reihe kleiner Experimente eigenständig durch. Beim Hantieren mit Reagenzglas und Pipette lernten sie die vielfältigen Tätigkeiten eines Chemielaboranten bei GELITA kennen - von der Forschung und Entwicklung bis zur Produktkontrolle. Höhepunkt war die Herstellung von Brause: Schnell lernten die jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen, dass die chemische Reaktion der Zitronensäure mit Natron die Brause zum Sprudeln bringt. Ausgerüstet mit Zucker sowie einer breiten Palette an Farbstoffen und Aromen konnten sie nach Herzenslust mit Brause in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen und Farben experimentieren.

Am Ende des Tages hatten Mädchen wie Jungen viele neue Eindrücke gesammelt. „Für GELITA bieten die Zukunftstage die Chance, Nachwuchskräfte über das Unternehmen und unser Ausbildungsangebot zu informieren – und sie dafür zu begeistern“, fasst Ilona Grimm, die bei GELITA für die Ausbildung verantwortlich ist, zusammen. Neben Chemielaborant/-in und Industriekauffrau/-kaufmann bietet GELITA weitere Ausbildungsberufe wie Elektroniker für Betriebstechnik, Konstruktionsmechaniker und Fachkraft für Abwassertechnik an. Darüber hinaus können Schulabsolventen bei GELITA den Bachelor of Arts in der Fachrichtung Industrie oder Fachrichtung Dienstleistungsmanagement sowie den Bachelor of Science in der Fachrichtung Wirtschaftsinformatik ablegen.

Der bundesweite Girls’ und Boys’ Day ermutigt Mädchen und Jungen ab der fünften Klasse, ihre eigenen Wege in der Berufswahl zu gehen. Im Fokus des Girls’ Day stehen technische und naturwissenschaftliche Ausbildungsberufe, für die sich Frauen nach wie vor eher selten interessieren. Jungen erhalten Einblick in Berufe, in denen bisher hauptsächlich Frauen vertreten sind.

23.04.15

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