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Nachrichten > Sport und Freizeit

Mit den neuen Geo-Spielen digital in die Stadtgeschichte eintauchen


(Foto: Thomas Wilken)

(tom) „Eine Stadt fordert Sie heraus. Nehmen Sie die Herausforderung an? Dann mögen die Spiele beginnen“, heißt es geheimnisvoll auf dem mit Stadtbild, einem blutrünstigen Ritter und einer Detektivfigur illustrierten Flyer zu den „Geo-Spielen Hirschhorn“. Mit ihnen wagt sich die hessische Neckartalstadt auf touristisches Neuland. Denn eine solche „digitale Schnitzeljagd“ gibt es laut Initiator Rolf van den Berg in der Metropolregion bisher noch nicht.

Fünf Spiele in verschiedenen Schwierigkeitsstufen und mit unterschiedlichen Themen erwarten die Teams ab mindestens drei Teilnehmern. Wobei das Konzept eher darauf ausgerichtet ist, dass große Gruppen einige Mannschaften bilden und gegeneinander antreten. „Egal, ob drei, 20, 60 oder 350 Personen“, heißt es. Da geht es mit Mark Twain, der 1878 bei seinem „Bummel durch Europa“ durch Hirschhorn kam, durch die Stadt. Man kann mit dem „City-Trail“ die Geheimnisse der alten Gemäuer erforschen.

An anderer Stelle wird beim „Fluch des Goldes“ das Auf und Ab des Rittergeschlechts derer von Hirschhorn lebendig. Oder es ist ein „Mord im Neckartal“ aufzuklären, der 1870 den Kriminalkommissar der kurhessischen Kriminalpolizei, Arno Müller, beschäftigte. Bei schlechtem Wetter geht es auf die Spuren von Carl Langbein in dessen Museum, das vor kurzem durch den Kreis als „regionales Kulturerbe“ ausgezeichnet wurde.

Je nach Handlungsrahmen begegnen die Spieler unterschiedlichen Persönlichkeiten und Orten, die die Geschichte der Stadt und ihre Entwicklung geprägt haben, und begeben sich so - je nach Vorliebe - auf eine faszinierende Schatzsuche oder eine packende Schnitzeljagd. Grundstock der Ausrüstung sind ein Samsung-Tablet mit LTE Funk 4G, eine Code-Tabelle für den Geheimcode, ein Klemmbrett mit Stift und Notizpapier sowie eine Sicherheitsweste für Gruppenleiter. Dann kann es losgehen. Das Team wird per GPS von Aufgabe zu Aufgabe geführt.

Mit den Geo-Spielen werden die Stadt und ihre Einwohner zur lebendigen historischen Kulisse. Hirschhorn mit seinen Gassen und Fachwerkhäusern, mit seiner Burg und der imposanten Stadtmauer wird so zum interaktiven Parcours, der die Gäste mit spannenden Aufgaben auffordert, seine Geheimnisse zu lüften. Es gilt Botschaften zu entziffern, Hinweise zu deuten, knifflige Rätsel zu lösen. Und mit Cleverness und allen Spürsinnen der richtigen Fährte folgen.

Wie kam man am Neckar auf die Idee für die Geo-Spiele? „Wir haben schöne Wachstumszahlen bei Übernachtung und Tourismus“, erläutert van den Berg, gleichzeitig Gesellschafter der Altstadt plus GmbH. Diese wiederum hat sich die touristische Weiterentwicklung Hirschhorns auf die Fahnen geschrieben. Eine Umfrage unter den Gästen habe ergeben, dass diese sich ein breiteres Angebot wünschten. Tenor: „Eine schöne Stadt, aber nach zwei Stunden haben wir uns alles angeschaut“. Ziel sei es, die Gäste länger im hessischen Neckartal zu halten.

Und auch die jüngere Generation in den Ort zu holen. Denn die, weiß van den Berg, fühle sich vom Ensembledreiklang „Fachwerk-Altstadt, Schloss und Kloster“ nur bedingt angesprochen. „So wie wir es spielen, gibt es die Sache bisher nicht“, sagt er. Mit dem interaktiven Outdoor-Spiel „wollen wir die Leute wegholen von Playstations und iPads“, betont der Ideengeber. Mit den Geo-Spielen lasse sich Hirschhorn in einer Form kennenlernen, „wie man es mit dem Stadtführer in der Hand nie erleben kann."

„Wir wollen größere Gruppen an den Neckar holen“, ist van den Berg wichtig. Er schielt konkret auch auf solche Gäste, die den Oden- und Überwald mit seinen Attraktionen schon ein bisschen kennen. Aber eben die bekannten Touristenpunkte Solardraisine, Sommerrodelbahn oder Kletterwald bei Wald-Michelbach bereits abgeklappert haben und in der Region nach Freizeitvergnügen suchen, die noch nicht zum Standardprogramm gehören.

Viel Lob gab es von den ersten Testgängern. „Das hätte ich sonst nie in zwei Stunden über Hirschhorn herausgefunden“, lautete der Tenor. Auch der Gruppencharakter wurde betont: „Allein wäre ich nie auf die richtige Lösung gekommen.“ Ebenso wie der Aspekt des „Draußenseins“ - eben die Stadt mit allen Sinnen erleben. Last but not least das gute Gefühl, mit der Teilnahme etwas ganz direkt für den Ort getan zu haben, weil die Teilnahmegebühren dem Ort zugutekommen.

Denn der Gewinn aus den Geo-Spielen fließt in die Stadt zurück: Eine historische Altstadt „ist ein Gesamtkunstwerk, das gepflegt sein will“, sagt van den Berg. Der Zahn der Zeit nage unaufhörlich an den alten Schätzen, an alten Fassaden, an Wappen, an der Stadtmauer. „Es ist unser Anliegen, dem Verfall und der Erosion entgegenzuwirken.“ Dafür engagiere sich der Verein Freunde der Altstadt Hirschhorn. Der Ertrag aus jedem Spiel werde nach Abzug der Kosten dem Verein zur Verfügung gestellt.

Der wiederum wird laut van den Berg diese Mittel in einem Sanierungsfonds sammeln und als Eigenkapitalhilfe zur Gebäudesanierung für Eigentümer von historischen Gebäuden verwenden. Früher habe man von staatlicher Seite Sanierungskapital erhalten können, „aber dieser Topf ist leer“, erläutert er. Mit dem jetzigen Grundstock von beispielsweise 10.000 Euro, zur Verfügung gestellt von den Altstadtfreunden, könnten Privatleute bei ihrer Bank das Zehnfache der Summe finanzieren.

Info: Tourist-Information Hirschhorn, Tel. (06272) 1742.

28.04.15

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