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Nachrichten > Kultur und Bildung

Schule ist mehr als nur ein Lernort


(Fotos: privat)

(bro) (vss) Am Mittwoch, 14. Oktober, um 18 Uhr findet in der Aula der Theodor-Frey-Schule eine Vernissage statt.

Die Theodor-Frey-Schule, als eine gewerbliche und kaufmännische Berufsschule, versteht sich nicht nur als Lernort, sondern auch als Lebensraum. Das trifft besonders auf die Schüler der Landesfachklasse zu, die aus Baden-Württemberg und der Ostpfalz kommen und während ihres Blockunterrichtes im Internat der Schule wohnen. Um diesen Lebensraum zu gestalten, beschritt die Schule neue Wege. So wurde in den Klassen nahezu flächendeckend das Unterrichtsfach Glück eingeführt und mit großem Erfolg seit Jahren unterrichtet. Neben diesem Baustein will die Schulleitung den Schülerinnen und Schüler die Auseinandersetzung mit neuen - bisher teils unbekannten Bereichen - ermöglichen. Für viele von ihnen ist Kunst eine unbekannte Größe. Durch die Ausstellungsreihe "Bildung trifft Kunst" will sie die Auseinandersetzung mit dieser Gattung ermöglichen. Die tägliche Begegnung mit Kunstobjekten im Schulgebäude löst eine emotionale Reaktion aus (Begeisterung-Interesse-Ablehnung). Über diese Gefühle können die Schüler untereinander und im Dialog Schüler-Lehrkraft im Unterricht gut ins Gespräch kommen und eine völlig neue Seite der Schule kennenlernen. Denn Schule ist nicht nur Wissensvermittlung und, im optimalen Fall, Persönlichkeitsentwicklung, sondern auch Raum, in dem man sich mit neuen Eindrücken auseinandersetzen kann oder muss.

Seit drei Jahren sind Schülerinnen und Schüler mit Handicap Bestandteil dieser Schule. Ihr Unterricht baut stark auf kreativen Elementen und der Auseinandersetzung mit diesen auf. Regelmäßiger, gemeinsamer Unterricht zwischen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Handicap führten zu einem neuen/anderen Wahrnehmungsbild untereinander. Mit dieser Ausstellung ist es Ziel der Schulleitung, die kreativen Aspekte in den Focus zu rücken.

Die Bildhauerarbeiten von Mathias Nikolaus - zusammengestellt unter dem Ausstellungstitel „Homo imagio“ (=Menschenbilder) - bieten ideale Anknüpfungspunkte. Seine neuen Ansätze mit Eisenskulpturen in positiv/negativ-Profil können vielfältige Diskussionspunkte anregen. Zusätzlich sind klassische Steinmetzarbeiten und Bronzegüsse zu sehen. Neben den kreativen Herangehensweisen bieten seine Arbeiten im Zusammenspiel zwischen filigranen Strukturen und massiven bodenständigen Elementen einen Spannungsbogen, der vielfältige Interpretationen eröffnet. Dieser weite Raum der Interpretation von Objekten, aber auch die emotionale Auseinandersetzung schafft einen Freiraum der Reflexion, Interpretation, Formulierung von Gefühlen und bewusster Auseinandersetzung mit bisher Unbekanntem. Dies sieht die Schulleitung als ihren erweiterten Bildungsauftrag an. Die Einführung hält der bekannte Mannheimer Kunsthistoriker Dr. Helmut Orpel.

Die Ausstellungseröffnung wählte die Schulleitung bewusst während des Austauschbesuches der norwegischen Schülerinnen und Schüler aus der "Re Skole" Vestfold, die im Rahmen eines Erasmus-Projektes diese Woche in Eberbach weilen. Damit will sie auch dieser Schülergruppe die Auseinandersetzung mit den Kunstobjekten ermöglichen.

Die Vernissage ist eine öffentliche Veranstaltung, zu der die Schulleitung alle Kunstinteressierten einlädt, sich auf eine spannende Auseinandersetzung mit Kunst und Gästen sowie Schülern einzulassen. Die Ausstellung ist bis 22. Oktober während der Schulöffnungszeiten für die Öffentlichkeit im Außenbereich und den Fluren des ersten Obergeschosses zugänglich.

13.10.15

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