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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Flohmarktteam übergab 5.200 Euro


(Foto: privat)

(hr) (gej) Kurz vor Weihnachten erhielt das Diakonische Werk Eberbach ein großes Geschenk: Das Flohmarktteam der evangelischen Kirchengemeinde Eberbach übergab den gesamten Erlös aus dem Herbstflohmarkt, stolze 5.200 Euro. Das Geld kommt bedürftigen Menschen in Eberbach zugute.

„Wir bedanken uns für die zweithöchste Spende in der Geschichte der Flohmarktinitiative“, sagte Hans Martin Brück, Leiter des Diakonischen Werks in Eberbach. „Dieses Geld ist hoch willkommen, um Menschen in Eberbach unter die Arme zu greifen, wenn beispielsweise Kindersachen benötigt werden oder die Nebenkostenrechnung höher ausfällt als sonst. Wir bedanken uns auch im Namen unserer 600 Klienten für Ihre sehr großzügige Spende“ Auch Pfarrerin Guschi Herion von der Evangelischen Kirchengemeinde sprach Dank und Anerkennung an die 16 Flohmarktteam-Mitarbeiterinnen aus: „Kirche kann ohne Diakonie als praktische Seite des Christentums nicht leben“, sagte sie.

Bei Kaffee und Plätzchen erzählten die Flohmarktteam-Mitarbeiterinnen von ihrer Arbeit. „Seit 1999 arbeiten einige von uns an dieser tollen Aufgabe“, sagte Hildegard Woldrich, die schon viele Eberbacherinnen für diese Arbeit begeistert hat. „Es macht Spaß, Kleidung und Bücher abzuholen, zu sortieren, auszupreisen und den Stand aufzubauen – selbst wenn es manchmal kalt ist und die Beine vom langen Stehen wehtun.“ „Ich bin selbst nach dem Krieg als Flüchtlingskind nach Eberbach gekommen und habe erfahren, wie schlimm es ist, nichts zum Anziehen zu haben“, erinnerte sich eine ihrer Mitstreiterinnen. „Ein geschenkter Mantel bedeutete, nicht mehr frieren zu müssen. Gerade weil ich das weiß, helfe ich gerne.“

Seit 2004 wird die Geldspende des Flohmarktteams komplett ans Diakonische Werk abgegeben und kommt bedürftigen Menschen in Eberbach zugute. „Bei einem unserer Flohmärkte wollte eine ältere Frau eine Nachttischlampe kaufen, weil ihre kaputt war“, erzählte Emmi Lenz, die seit zwei Jahren zum Team gehört. „Sie konnte sich die 5 Euro aber nicht leisten. Nachdem sie sich einige Kleidungsstücke ausgesucht hatte, haben wir ihr die Lampe dazugegeben. Freudestrahlend ging sie nach Hause – ein schönes Gefühl auch für uns.“
Neben der materiellen Hilfe schenken die Damen vom Flohmarktteam ihren Kunden Zeit: „Die Leute wollen nicht nur kaufen, sondern vor allem reden“, ist die Erfahrung von Emmi Lenz. „Sie dürfen uns ihre Lebensgeschichte erzählen und erleben Respekt.“
Die Flohmarktteam-Mitarbeiterinnen wissen, dass man Armut oft nicht auf den ersten Blick sehen kann. Da ist der arbeitslose Familienvater, die frühverrentete ältere Dame, die Alleinerziehende, die nur wenig zum Unterhalt beitragen kann oder der insolvente Selbstständige. Keiner kann sicher sein, dass ihm Armut erspart bleibt. Umso wichtiger ist es, dass die Gemeinschaft sich um Menschen in materiellen Nöten kümmert. „Da war zum Beispiel eine Flüchtlingsfamilie, die für ihre sehr karg möblierte Wohnung günstig ein Bett kaufen konnte und gleich noch einen Handmixer mitnahm“, erzählte Hildegard Woldrich. „Oder unser ungewöhnlichster Verkauf: ein Hörgerät, das einen älteren Herrn glücklich machte.“ „Selbstverständlich gibt es neben den wirklich Bedürftigen auch Schnäppchenjäger, die alles noch ein bisschen billiger haben wollen“, sagte Ursula Hauck. „Aber wir kennen unsere Pappenheimer und reagieren dementsprechend.“

Freude ist die wichtigste Motivation, da sind sich alle Frauen einig. „Wir sind ein tolles Team, arbeiten Hand in Hand und haben das schöne Gefühl, eine gute Sache zu unterstützen“, sagte Hildegard Woldrich.

Kontakt für Spender:
Kleidung: Anneliese Streng, Tel. (06271) 4014
Bücher und alles Weitere: Hildegard Woldrich, Tel. (06271) 1638

Infos zum Diakonischen Werk Eberbach gibt es unter Tel. (06271) 92640 und im Internet (Link s.u.).

Infos im Internet:
www.dw-rn.de


19.12.15

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