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Nachrichten > Kultur und Bildung

Kunstfreunde laden ein - Werke von Mozart, Beethoven und Jean Cras


(Foto: Agentur)

(bro) (khm) Am 28. Oktober um 20 Uhr findet das zweite Kammerkonzert aus der 68. Reihe/2016-17 der Kunstfreunde Eberbach im katholischen Pfarrheim (bei der Stadtkirche) mit dem Thibaud Streichtrio Berlin statt. Es werden Werke von Mozart, Beethoven und Jean Cras zu hören sein.

Seit 20 Jahren überzeugt das 'acques Thibaud Streichtrio Publikum und Kritiker durch große Expressivität, musikalische Eleganz und virtuose Lebendigkeit. Seine Devise ist: "Für einen wahren Künstler gibt es nichts Reizvolleres als das Ensemble-Spiel mit Kollegen.“ Regelmäßig konzertiert das Ensemble in Europa, Japan und besonders Nordamerika. Die Musiker traten in der Wigmore Hall in London und im Lincoln Center in New York auf, tourten durch Deutschland und durch die Großstädte Japans und folgten Einladungen zu zahlreichen renommierten Festivals in Europa. Neben Kammermusikkonzerten tritt das Trio auch solistisch mit Mozarts unvollendeter Sinfonia Concertante für Violine, Viola, Violoncello und Orchester auf. Als Namenspatron hat es den französischen Geiger Jacques Thibaud (1880-1953) gewählt, der neben seiner solistischen Karriere als Kammermusiker Weltruhm genoss. Die von Jacques Thibaud existierenden Aufnahmen waren für das Thibaud Trio Vorbild, besonders hinsichtlich der Lebendigkeit des Musizierens.

Beethovens fünf Streichtrios stammen aus seiner ersten Schaffensperiode. Es wird bedauert, dass er nicht auch später solche geschrieben hat, "hat er doch bewiesen, daß er mit drei Instrumenten ebenso Vollkommenes sagen konnte wie in seinen Quartetten" So ist sein Trio c-moll op. 9,3 (1796/98) feinste Kammermusik. Leidenschaftlich setzt das 'Allegro con moto' ein, das dazu aber auch zart musikalisches Figurenspiel bietet. Das reich ausgezierte 'Adagio con espressione' (C-Dur) zeigt Beethoven als Meister des langsamen Satzes. Durch viele Doppelgriffe entsteht oft vierstimmiger Klang wie beim Streichquartett. Das Scherzo 'Allegro molto vivace', ein dahinstürmendes Jagdstück, erinnert an Mendelssohn, Brahms, deren Vorbild allerdings Beethoven war. Auffällig sind die "echt beethovenschen" rhythmischen Akzente, die plötzliche starken Betonungen (sforzati ). Das wiederum 'echt beethovensche' Presto treibt in “in pausenlosem Schwung" dem Ende zu verklingt pianissimo in höchsten Violinhöhen. Das Thema bilden klangvolle Drei-Triolen-Ketten. Ein sanglicher Einschub ist von “ungewohnt ruhigem, lyrischem Charakter“, dem gegenüber die wiederkehrende Triolenbewegung umso heftiger wirkt.

Jean Cras (1879-1932), französischer Komponist und Admiral, hatte an Bord seiner Schiffe stets ein Klavier und komponierte trotz dienstlicher Pflichten zahlreiche Werke. Darunter ein geschätztes viersätziges Streichtrio, als “perle authentique de notre musique de chambre“ gefeiert, das er auf einer dreimonatigen Probefahrt eines Kriegschiffs 1926 schrieb. Das Werk - zwischen Romantik und Moderne - bleibt immer tonal, zeigt aber musikalisch kühne Harmonik und oft nicht gerade alltägliche musikalische Einfälle, auch Lautmalereien, so dass man es als „kammermusikalisches Seitenstück“ zu Debussys Tondichtung (1905) ’La Mer’ betrachtet. Man spricht gern von 'musique de marin - Meeres-, Seemannsmusik, in welche der 'Weltreisende' Cras nicht nur ’Windrauschen, Wellenberge und Temperamentsausbrüche (1. Satz), sondern auch ’Orientalismen und Tanzmusik aus fremden Häfen (2. und 3. Satz) hineintönen lässt. Der vierte Satz beruht auf durchgehenden Triolen-Achtel-Bewegungen zu einem Gesangsthema. Am Anfang dazu eine gut gelungene Fuge.

Bei Mozart sind Bläser- und Streichtrios eher spärlich gesät. Um so erstaunlicher, dass er 1788 ein richtungweisendes Trio-Meisterwerk geschaffen hat: "ein Fest sowohl für die Spieler als auch für den Hörer“: sein sechssätziges Divertimento Es-Dur KV 563. "Kein Streichtrio des 18. Jahrhunderts erreichte die Ausdruckskraft dieses Werkes, das Voraussetzung für Beethovens Streichtrios wurde.“ Ein Divertimento ist eine Art Suite (Satzfolge) - mit bis zu zwölf Sätzen und vielfältigen Satzformen (Sonatensatz, Rondo, Menuett, Variationen. Es will eher unterhalten (divertire) als gelehrte, seriöse Kammermusik sein. Das Werk aus Mozarts letzter Schaffensperiode bietet jedoch beides. Die zwei ersten Sätze, ein kunstvoll gearbeitetes Allegro und ein ungewöhnlich ausdrucksvolles Adagio sind seriöser Pol des Werks. Das Mittelfeld der beiden differenziert unterhaltsamen und das volkstümlich und melodisch schlichte Andante mit aber kunstvoll gestalteten Variationen neigt mehr zum Divertimento, während im finalen Rondo Mozart die Verschmelzung von liedhafter Musizierseligkeit und artifizieller kammermusikalischer Satzarbeit vollendet gelingt. Es ist wohl "das vollendetste, feinste Trio, das je in der Welt gehört worden ist" (Alfred Einstein).


17.10.16

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