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Nachrichten > Kultur und Bildung

Meine Seele hört im Sehen - Schwungvoller Barock am 22. September


(Fotos: privat)

(bro) (as) Am 4. September haben sich abermals viele Leute auf den Weg gemacht und die ehrwürdige Klosterkirche in Hirschhorn zum vorletzten Ausklang-Konzert des Jahres gefüllt. Diesmal stand der Gesang im Mittelpunkt des Abends.

Es begann ganz festlich und feierlich mit „Laudamus te“, einem Duett aus dem Gloria von Antonio Vivaldi. Dieses Werk wurde, so wird vermutet, für eine Aufführung in einer venezianischen Kirche während eines Festivals komponiert. Es wurde aber bald so beliebt, dass man es immer wieder aufführte. Ein Glück, denn kam auch das Publikum in den Genuss dieses Stücks, wunderbar von Dorothea Feuerstein-Metternich (Sopran), Günther Hußlick (Tenor) in Begleitung von Agnes Heilmann (Klavier) dargeboten. Ganz in diese Musikepoche hineingetaucht, bekam man nun den nächsten barocke Leckerbissen serviert. Aus „Neun Deutschen Arien“ war „Meine Seele hört im Sehen“ von Georg Friedrich Händel zu hören, mit glanzvoller und weithin leuchtender Sopranstimme von Dorothea Feuerstein-Metternich dargeboten - in perfekter Harmonie mit dem warmen Klang der Altblockflöte, gespielt von Elke Kleinert-Endlich. Eine herrliche Musik, mit all ihren Läufen und Verzierungen und ein wunderbares musikalisches Spiegelbild der Gemälde und Fresken in dieser Kirche. „Meine Seele hört im Sehen“ war in diesem Konzert wörtlich zu nehmen. Das nächste Stück aus dem Barock, gesungen im klaren Tenor von Günther Hußlick, war die berühmte Arie „Lascia ch io Pianga“, ebenfalls von Agnes Heilmann am Klavier begleitet. Diese Arie ist eine sogenannte Sarabande, ein gravitätischer Tanz im langsamen Dreivierteltakt, der dieser Musik besonders viel Ausdruck verleiht. Das passte der Augenblick genau, als Aloisia Sauer aus Rilkes Liebeslied las: „Wie soll ich meine Seele halten, dass sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie hingeben über dich zu anderen Dingen? Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas Verlorenem im Dunkel unterbringen an einer fremden stille Stelle, die nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.“
Ohren und die Gedanken bekamen viel Raum, um sich dem Neuen zu öffnen. In diesen Raum ergoss sich die Musik von Harald Heilmann, dem bekannten Komponisten und Vater von Agnes Heilmann. Klavier und Querflöte (Carola Böing ) spielten gemeinsam zwei Sätze von Heilmanns Flötensonate. Satz I, Allegro, ließ die Flöte munter und frech ihre Läufe spielen. Helle, silbrige Töne lieferten sich ein fröhliches Stelldichein mit dem Klavier. Der zweite Satz ein Adagetto mit seinen ruhigen und besinnlichen Tönen erzeugte Phrasen, die sich wie ein Gemälde von Monet zusammenfügten. Das folgende Stück von Harald Heilmann beeindruckte als Sopranflöten-Solo mit Elke Kleinert-Endlich in der Fantasie und der Partita: „In dich hab ich gehoffet.“ Eine Musik, bei der man sich leicht an das Mittelalter erinnerte. So unterschiedlich die beiden Bläserstücke auch waren, sie wurden authentisch und meisterhaft gespielt - am Klavier begleitet von der Tochter des Komponisten.
Die Moderne dieses Abends war harmonisch eingebettet in Klassik, und es folgte Wolfgang Amadeus Mozarts bekanntes Duett „Sub tuum praesidium“ - perfekt intoniert von Dorothea Feuerstein-Metternich und Günther Hußlick in Harmonie mit der Klavierbegleitung von Agnes Heilmann. Daran schloss sich das bekannte Duett aus Mozarts Zauberflöte an: „Bei Männern, welche Liebe fühlen“, das beim Publikum seine Wirkung nicht verfehlte. Nun zum Abschluss , wie sollte es anders sein: das Abendlied von Felix Mendelssohn Bartholdy - erneut in der Besetzung, Klavier (Agenes Heilmann), Sopran (Dorothea Feuerstein-Metternich) und Tenor (Günther Hußlick). Mit diesem Lied, dessen Text von Heinrich Heine stammt, sollte das Publikum entlassen werden. „Vollendet hat der Tag die Bahn, sein Licht der Abend ausgetan und überall die dunkle Nacht die Zeit der Ruhe hergebracht. O reicher Gott, nun segne du uns diese Nacht zu Guter Ruh, dann sei dir unser Freud´ger Dank gebracht für dein Geschenk, die gute Nacht.“ Stürmischer Applaus folgte andächtiger Stille und belohnte das Ensemble, wie es gebührte. Es wurde schnell klar: Ohne Zugabe lässt sich das Publikum nicht besänftigen, so machte man es kurzerhand zum Mitglied des Ensembles. Alle gemeinsam sangen das bezaubernde Abendlied von Matthias Claudius, „Der Mond ist auf gegangen“. Und so haben sich Künstler und Publikum mit diesem Gesang selbst belohnt.

Vorschau: Tag- und Nachtgleiche“ in der Ersheimer Kirche in Hirschhorn

Am 22. September um 17 Uhr erklingt in der Ersheimer Kirche schwungvoller Barock. Es spielt das Barockensemble „Tempesta di musica“ und gibt ein zum kalendarischen Ereignis passendes Konzert „Tag- und Nachtgleiche“. Es ist ein schwungvoller musikalischer Abschied vom Sommer und eine verheißungsvolles „Willkommen“ an den Herbst. Auf dem Programm stehen vier Concerti grossi von Evaristo Felice Dall’Abaco. Dall’Abaco wurde in Modena geboren und ist in München gestorben, war seinerzeit Violinist und Cellist und Schüler unter Anderem von Giuseppe Torelli. Er komponierte ausschließlich Sonaten und Konzerte. Ebenso gespielt werden zwei Concerti grossi von Charles Avison, einem britischen Komponisten aus Newcastle upon Tyne. Die virtuosen Concerti grossi waren ursprünglich Klaviersonaten von Domenico Scarlatti, doch bearbeitete Avison sie zu Concerti grossi für Streichorchester um. Mit dem „Sommer“ und dem „Herbst“ aus Antonio Vivaldis „Die 4 Jahreszeiten“ wird der aktuelle Jahreszeitenwechsel musikalisch vollzogen - in Form von Geigensoli der Violinistin und Leiterin des Ensembles, Felicitas Laxa. Krönender Abschluss bildet das seltener gehörte Doppelkonzert in c-moll für zwei Violinen und Kammerorchester von Johann Sebastian Bach. Die Originalfassung des Komponisten sieht zwei Cembali und Orchester vor, heute wird hauptsächlich die nachträglich umgeschriebene Version für Oboe und Violine aufgeführt. Die Aufführung wird zeigen, dass sie sich auch hervorragend für zwei Violinen eignet. Die Solisten sind hier Felicitas Laxa und Daniel Kroh, beide Geiger der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.

Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

10.09.19

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