29.03.2024

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Kinder- und Jugendpsychiatrische Institutsambulanz am Schwarzacher Hof


Freuen sich über das neue ambulante Versorgungsangebot: Bürgermeister Theo Haaf, Dr. Alexander Vater, Chefarzt Dr. Karsten Rudolf, Landrat Dr. Achim Brötel, KJPIA-Leiter Dr. Dieter Appel und der Mosbacher OB Michael Jann (v.li.). (Foto: privat)

(bro) (ap) Schon lange vor ihrer offiziellen Einweihung am vergangenen Sonntag, 28. Januar, wurde die Kinder- und Jugendpsychiatrische Institutsambulanz am Schwarzacher Hof der Johannes-Anstalten Mosbach hervorragend angenommen. Als niederschwelliges Angebot für die Landkreise Neckar-Odenwald, Rhein-Neckar und Main-Tauber bildet die kurz KJPIA genannte neue Abteilung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJPP) einen weiteren wertvollen Baustein in der psychiatrischen Versorgung der Bevölkerung.
Dr. Alexander Vater, Leiter des Geschäftsbereichs Beschäftigung und Gesundheit, begrüßte viel Prominenz zur Eröffnungsfeier, darunter den Landtagsabgeordneten Karl-Heinz Joseph, Landrat Dr. Achim Brötel, den Mosbacher Oberbürgermeister Michael Jann, den Schwarzacher Bürgermeister Theo Haaf sowie zahlreiche Vertreter benachbarter Kliniken und Einrichtungen.
Karl-Heinz Joseph gratulierte den Johannes-Anstalten zur Erweiterung ihres Angebotes. Dass dieses dringend geboten ist, unterstrich Landrat Dr. Brötel. Noch immer würden psychische Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen häufig überhaupt nicht wahrgenommen, falsch gedeutet oder, was wohl das Schlimmste sei, gezielt verdrängt. Fünf Monate nach seinem eigentlichen Start habe sich das interdisziplinäre Team der KJPIA bereits einen hervorragenden Ruf verschafft. "Die psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen nimmt zu", unterstrich auch OB Michael Jann die Wichtigkeit des neuen Angebotes. Seit 35 Jahren leiste die KJPP am Schwarzacher Hof hervorragende Arbeit, lobte Bürgermeister Theo Haaf.
Dr. Karsten Rudolf, Chefarzt der Klinik, gab einen kurzen Überblick über die bisherige Entwicklung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen in der Region und darüber hinaus. "Kinder in Deutschland – eine Risikogruppe?", lautete sein bewusst provokant überschriebenes Thema.
Der neue Leiter der Institutsambulanz, Dr. Dieter Appel, stellte Team und Konzept der KJPIA vor. Zum Team gehören ein Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, eine Diplompsychologin, zwei Heilpädagoginnen und zwei Kinderkrankenschwestern. Es steht ein umfassendes psychiatrisches, psychologisches und heilpädagogisches diagnostisches und therapeutisches Leistungsangebot aus einer Hand zur Verfügung. Der Zugang erfolgt mittels Überweisung durch niedergelassene Ärzte. Das Angebot richtet sich an Kinder, Jugendliche und deren Familien mit schweren Entwicklungs- und Lernstörungen, ADHS, Störungen des Sozialverhaltens, emotionalen Störungen, geistiger Behinderung mit Verhaltensstörungen, Traumatisierung und Sucht. Hierfür werden Einzel- und Gruppenangebote vorgehalten und Spezialsprechstunden entwickelt. Wichtig ist dem Team eine gute Vernetzung mit externen Kooperationspartnern, wie niedergelassene Kinder-, Jugend-, Fach- und Hausärzte, umliegenden Fachambulanzen und Kliniken, Beratungsstellen, Einrichtungen der Jugendhilfe, Kindergärten, Schulen usw. Auf diese Weise kann frühzeitig interveniert und oft auch eine stationäre Behandlung vermieden werden. Auch eine nachstationäre Behandlung wird gewährleistet durch einen engen Austausch mit der Klinik im Hause. Ziel der Arbeit ist es, die Sicherstellung einer gesunden Entwicklung der jungen Menschen und eine gute soziale Integration zu erreichen.
Die Institutsambulanz ist werktags von 8 bis 16.45 Uhr unter Tel. (06262) 22-732 zu erreichen.

30.01.07

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