29.03.2024

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JazzMe-Reihe zu Gast im Modehaus

(hr) (stve) Pianist Rainer Böhm und Tenorsaxophonist Johannes Enders trafen sich zu gemeinsamem Spiel in den letzten Jahren immer wieder, auch als Sidemen bei der Einspielung von CDs, zuletzt mit dem Tenorsaxophonisten Jürgen Seefelder und der kanadischen Trompeterin Ingrid Jensen.
Nun ist mit "B" das erste Album im Duo-Kontext erschienen, dessen Musik in dieser Besetzung die Möglichkeit zu intimer Interaktion bietet mit der Folge, dass beide zu einem sehr flexiblen musikalischen Ausdruck gefunden haben. Durch die langjährige Zusammenarbeit entwickelten die beiden Musiker ein äußerst präzises Zusammenspiel und eine ganz individuelle Sprache.
Deshalb lässt sich ihre Musik stilistisch kaum einordnen. Sie bewegt sich vielmehr in einem Grenzbereich zwischen Modern Jazz und Neoromantik. Das Repertoire umfasst ausschließlich Eigenkompositionen, die aufgrund ihrer klaren Melodielinien und rhythmischen Transparenz für den Zuhörer nachvollziehbar bleiben.

Zu den "fünf starken Individuen" der Gruppe "L 14,16", die die Sieger beim 24. Internationalen Jazz-Wettbewerb 2002 in Hoeilaart/Belgien stellten, gehört auch Rainer Böhm. Er bekam auch den Sonderpreis für den besten Solisten. Davor schon in den Jahren 2000 und 2001 gewann Böhm jeweils den zweiten Preis bei der International Piano Solo Competition in Montreux.
Auch bei der Jazzcompetition in Getxo/Spanien 2005 war Rainer Böhm erfolgreich: er gewann den Preis für den besten Solisten und den ersten Preis in der Ensemblewertung. Schon während seines Studiums an der Musikhochschule Mannheim war er von 1998 bis 2000 Mitglied des Bundesjazzorchesters unter der Leitung von Peter Herbolzheimer. Gespielt hat er unter anderem mit Dave Liebman, Albert Mangelsdorff, Rolf Kühn, Adrian Mears, Ingrid Jensen, Keith Copeland, Dusko Goykovich, Paul Heller, Jeff Boudreaux, Dejan Terzic und Jürgen Seefelder. Die CD von "L 14,16" wurde 2003 mit dem Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Mit dem Trio "Böhm-Halle-Sell" bringt Rainer Böhm mit elektronischer Minimal-Music "richtig frischen Wind in die deutsche Jazzlandschaft" (jazzdimensions). Seit 2005 ist Böhm Dozent für das
Hauptfach Jazzklavier an der Hochschule für Musik in Mainz.
Johannes Enders gewann neben vielen anderen Auszeichnungen den Silver Award beim American Musicfestival in San Francisco (1990), war Finalist bei der Thelonious Monk Jazz Competition in Washington D. C. (1991) neben Joshua Redmann (der spätere Sieger) und Eric Alexander, erhielt den Kulturförderpreis für Musik der Landeshauptstadt München und 2003 den Jazzpreis des SWR. Mit seiner Band "Enders Room" begibt auch er sich in elektronische Gefilde.

Das Duo Rainer Böhm / Johannes Enders gastiert am 14. November um 20 Uhr im Rahmen der Jazztage "JazzMe" im Modehaus Müller in der Bahnhofstraße.

02.11.07

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