19.03.2024

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Sondersitzung im März soll Klarheit bringen


Erneut wurde der Gemeinderat Waldbrunn mit gestiegenen Sanierungskosten für das Kurzentrum konfrontiert. In einer Sondersitzung des Gremiums im März soll weiter beraten werden. (Foto: Jürgen Hofherr)

(hof) Im Rahmen der Sitzung des Waldbrunner Gemeinderats am Montag wurde das Gremium mit weiteren Kostensteigerungen der Sanierung des Kurzentrums konfrontiert.

So brachte die Betonsanierung eine Verdoppelung der ursprünglichen Auftragssumme. Das Planungsbüro war bei seiner Kostenschätzung noch von einem Volumen in Höhe von 282.000 Euro ausgegangen. Die Ausschreibung erbrachte eine Auftragssumme in Höhe von 167.617 Euro. Die provisorische Abschlussrechnung erbrachte nun allerdings eine Summe in Höhe von 350.000 Euro. Um diese gewaltige Abweichung zu erläutern, war Geschäftsführer Nico Wolf vom Ingenieurbüro Sancon nach Waldbrunn gekommen. In seinen Ausführungen wies er darauf hin, dass die Überschreitung der Auftragssumme durch zusätzliche Leistungen verursacht worden sei, die in den Ausschreibung nicht enthalten gewesen seien. So hätten sich beispielsweise durch den von der Gemeinde als Bauherrin gewählten Sonderfarbton Verzögerungen ergeben, die enorme Folgekosten produziert hätten. Neu entdeckte Schadstellen, die vorab nicht erkennbar gewesen seien, waren ein weiterer Faktor für die höheren Kosten. Die Verantwortung für die Kostenexplosion läge daher bei der Gemeinde, zeigte sich Wolf überzeugt. Bürgermeister Klaus Schölch wollte diesen Vorwurf nicht hinnehmen und äußerte seinerseits Kritik am Ingenieurbüro. So hätten Fachleute, die man aufgrund ihrer Kompetenz mit der Planung und Ausführung beauftragt hätte, weitere Schäden einkalkulieren müssen. Hinsichtlich des fachlichen Ablaufs beim Auftragen der Wandbeschichtung und der Farbe hätte die Gemeinde sich eine bessere Beratung gewünscht, wodurch manche Folgekosten hätten verhindert werden können. Da man darüber hinaus noch einige Mängel festgestellt habe, wird die Betonsanierung in den nächsten Tagen von einem Sachverständigen untersucht. Erst dann wird eine endgültige Abnahme erfolgen.

Aus dem Gremium gab es zu diesem Tagessordnungspunkt einige Nachfragen, die nicht alle zufriedenstellend beantwortet werden konnten. Daher wurde dieser Punkt und die beiden folgenden, in denen es insgesamt um weitere zusätzliche Kosten in Höhe von rund 150.000 Euro ging, auf die Sondersitzung des Gemeinderats verschoben, die im März stattfinden soll. Zu diesem Termin werden alle beteiligten Planungsbüros und der von der Gemeinde bestellte Controller geladen. Anschließend soll ein Beschluss über die weitere Vorgehensweise fallen.

Die weiteren Punkte der Sitzung waren schnell behandelt. So wurden der Gemeindewahlausschuss für Europa- und Kommunalwahl bestellt und die Wahlbezirke festgelegt. Anschließend erfuhr die Satzung über die Öffnung von Verkaufsstellen eine geringfügige Änderung. Es folgte eine Auftragsvergabe für Schreinerarbeiten im Zuge des Ausbaus einer Mineraliensammlung im Rathaus. Nach der Annahme diverser Spenden senkten die Gemeinderäte den Quadratmeterpreis im Baugebiet „Dorfwiesen“ in Weisbach.

Am Ende der Sitzung informierte Bürgermeister Klaus Schölch das Gremium über die Schließung des Kindergartens in Schollbrunn. Da sich für eine geplante Kleinkinderbetreuung nicht genügend Interessenten gefunden hätten, könne man dieses Angebot nicht realisieren (wir berichteten). Das langjährige Personal soll soweit möglich in anderen Einrichtungen der Gemeinde weiterbeschäftigt werden. Neue Landesregelungen, die derzeit in Stuttgart diskutiert und beraten werden, eröffnen darüber hinaus evtl. weitere Perspektiven. Abschließend stellte Bürgermeister Schölch in Aussicht, dass man das Kleinkinderangebot umsetzen werde, sollten sich doch noch genügend interessierte Eltern finden.

18.02.09

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