29.03.2024

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Eine Zeitreise ins Mittelalter


(Fotos: privat)

(bro) (hn) Am ersten September-Wochenende fand wieder auf dem Rathausvorplatz bei strahlendem Sonnenschein die Eröffnung des 36. Ritterfestes statt.

Pünktlich um 11 Uhr marschierte der Ritter- und Bürgerzug mit den Rittern, Gauklern und Handwerkern unter Führung der Fanfarenzüge Eberbach und Pforzheim auf den Platz vor dem Rathaus. In seiner Ansprache hieß Ritterpräsident Klaus-Jürgen Ehret die Besucher und das versammelte Rittervolk willkommen. Schultheiß Rainer Sens ging bei seiner Begrüßung kurz auf die Geschichte Hirschhorns ein und wies das Volk und die Gewandten darauf hin, dass man sich auf dem Fest und in der Stadt zu benehmen habe. Marktvogt Dieter Johann König verkündete die Marktordnung.

Die Rittergruppe „Fictum“ aus Tschechien bot zur Eröffnung wieder eine kurze Kampfszene aus ihrem Programm. Barde Theo Theodor wusste alles mit Witz und Reim zu kommentieren. Abgerundet wurde die 45-minütige Eröffnung von den Fanfarenzügen und den Fahnenschwingern der Hirschhorner Ritter, die vor dem Rathaus und auf dem Château-Landon-Platz ihr Können zeigten. Zurück auf dem Château-Landon-Platz stach Bürgermeister Rainer Sens erfolgreich das erste Fass Bier an. Viel politische Prominenz aus Bund, Land, Kreis und Stadt war zugegen und wurde ebenso wie die „Ritter der närrischen Tafelrunde“ von den Anwesenden mit viel Beifall begrüßt.

Im Handwerkerdorf herrschte an beiden Tagen ein buntes Treiben. Rufende Händler boten ihre Ware feil, Handwerker boten ihre alte Kunst dar, Gaukler, Spielleute, Bettler und Gesindel huschten durch die Gassen. Das neue „Lehm-Make-up“ konnte man bei der Lehmfrau Nicole bewundern. Ein Brillenmacher stellte seine neuesten „Mittelaltermodelle“, Monokel und Brillen aus. Es gab eine mittelalterliche Tuchweberei, einen Schmied und auch einen Schuhmacher. Viel Andrang gab es bei der Wippdrechselbank, wo sich aus einem einfachen Stück Holz in Eigenarbeit das eine oder andere Kunstwerk anfertigen ließ. Edelsteine gab es entweder am Glücksrad zu erspielen oder gleich am nahe gelegenen Stand für ein paar Münzen zu erstehen. Wie Ehrenstrafen gehandhabt wurden, führte die Gruppe „Tomen und das Schandweib“ vor. Hochprozentige Destillate gab es zu probieren, orientalische Süßwaren und viele andere Genüsse für Gaumen und Schlund. Ein Duft von Kerzen, Seifen, Kräutern und Gewürzen, von Räucherwerk, Rollbraten und Ritterfladen lag über dem Ritterlager und Handwerkerdorf. Das Aufgebot war riesig, und an beiden Tagen war bis abends ein prall gefülltes Programm auf zwei Bühnen geboten. Vor allem auch bei den Kindern kam keine Langeweile auf. Der Korbflechter lud die Kleinen zum Selbstflechten ein. Außerdem konnten sie Armbrust und Bogenschießen, Axtwerfen und Königskegeln ausprobieren. Das mit Muskelkraft betriebene Schiebekarussell kam bestens an. Es gab Ritterkämpfe, mittelalterliche Spielmannskunst, Gaukler, Mittelaltercomedy und vieles mehr. Besonderes Flair verbreiteten die Tänzer von „Plaisir de Dance“ mit höfischen Tänzen. Ein absoluter Höhepunkt war an beiden Markttagen das abendliche Tavernenspektakel mit Feuershow und namhaften Künstlern aus der Szene.

15.09.12

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